WAS KANN ICH SELBST TUN?

Unabhängig von der Schwere der Neurodermitis ist die Basistherapie immer ein wesentlicher Bestandteil der Therapie. Zur Basistherapie gehört neben der Hautpflege auch die Meidung bzw. Verringerung von Schubauslösern. Wenn erforderlich, wird die Basistherapie mit Medikamenten gegen die Entzündung ergänzt. Im Einzelfall kann die Behandlung durch Lichttherapie oder einer spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung) unterstützt werden.

Hautpflege

Vermeiden Sie herkömmliche Seifen und seifenhaltige Produkte. Greifen Sie stattdessen auf spezielle rückfettende Pflegeprodukte mit basischem pH-Wert zurück.

Duschen und baden Sie nicht zu lange, idealerweise nur mit lauwarmem Wasser. Zum Abtrocknen sollte die Haut nur abgetupft werden, nicht abgerubbelt. Wenn baden, dann max. 20 Minuten und mit einem rückfettenden Badezusatz (Weizenkleie, Haferkleie, spezielle Badeöle).

Tragen Sie Lotionen, Cremes und Salben auf die noch feuchte Haut auf Informieren Sie sich bei Ihrem Hautarzt oder in der Apotheke nach der für Sie geeigneten Hautpflege.

Auslöser kennen und meiden

Wenn gemeinsam mit dem Arzt häufige Schubauslöser identifiziert werden konnten, sollten diese soweit möglich vermieden werden.

Kunstfaser, Wolle, scheuernde Kleidung oder Etiketten können je nach Empfindlichkeit zu neuen Ekzemen führen. Leichte, baumwollhaltige Kleidung wird daher empfohlen. Neue Kleidungstücke sollten vor dem ersten Tragen gewaschen und Synthetik-haltige Etiketten entfernt werden.

Bei einer nachgewiesenen Hausstaubmilbenallergie kann der Verzicht auf Teppiche und Vorhänge sowie spezielle Matratzenschoner helfen. Konsequentes Lüften und Staubsaugen sind ebenso hilfreich.

Auch im Beruf können Auslöser auftreten. Für Friseure oder Maler ist z.B. die konsequente Durchführung von geeigneten Hautschutzmaßnahmen wichtig.

Schulungen und Rehabilitation

In sogenannten Neurodermitisschulungen lernen Sie, wie Sie mit der Krankheit in Alltag und Beruf umgehen können. Es werden Informationen und praktische Tipps für die richtige Hautpflege, Ernährung, den Umgang mit Schüben oder Entspannungstechniken angeboten.

Eine Rehabilitation (Reha) kann bei schweren Ekzemen und einem Krankheitsverlauf mit kaum beschwerdefreien Zeiträumen infrage kommen. Ziel ist hier, die Behandlung so zu verbessern, dass die Ausübung des Berufs möglich bleibt.

Oft kommt es aufgrund der Ekzeme und des Juckreizeszu Schlafproblemen, die den Patient auch psychisch belasten können. Hier helfen oft Entspannungsübungen. Wenn die psychischen Beschwerden ausgeprägt sind, kann auch eine psychologische Therapie infrage kommen.

Letzte Aktualisierung: 20.07.2020

REFERENZEN

S2k-Leitlinie Neurodermitis (Langfassung). AWMF-Registernummer: 013-027, Stand: 03/2015, https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-027l_S2k_Neurodermitis_2020-06.pdf; letzter Download 16.07.2020
Aktualisierung „Systemtherapie bei Neurodermitis“ zur S2k-Leitlinie Neurodermitis, AWMF-Registernummer: 013-027, 02/2020, https://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Leitlinien/013_D_Dermatologische_Ges/013-027l_S2k_Neurodermitis_Aktualisierung-Systemtherapie_2020-06.pdf, letzter Download 16.07.2020
Leitlinie "Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus", Stand: 31.05.2016 (in Überarbeitung), gültig bis 30.05.2021, AWMFRegisternummer 013-048. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-048l_S2k_Chronischer_Pruritus_2017-01.pdf, letzter Download 16.07.2020