WAS VERSTEHT MAN UNTER NEURODERMITIS?
Die Neurodermitis ist eine entzündliche, meist chronische aber nicht ansteckende Erkrankung der Haut.
Hierbei steht „atopisch“ für die Veranlagung, empfindlich auf eigentlich harmlose Stoffe zu reagieren und darauf eine Abwehrreaktion zu entwickeln. „Dermatitis“ ist die griechische Bezeichnung für eine Entzündung der Haut.
Die Erkrankung wird in Fachkreisen meist als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem bezeichnet. Im Krankheitsverlauf kommt es zu Schüben, d.h. die Symptome werden zeitweise stärker und schwächen sich dann wieder ab.
Häufig tritt Neurodermitis bereits im Säuglings- oder Kindesalter zum ersten Mal auf. Sie stellt die häufigste Hautkrankheit im Kindesalter mit einer Prävalenz von 10–15 % bis zur Einschulung dar. Spontanheilungen sind jederzeit möglich, aber auch im Erwachsenenalter leiden noch 1–2 % unter atopischer Dermatitis.1
Symptome und ihre Folgen
Das typische Symptom ist eine sehr trockene Haut mit einigen entzündeten Stellen, den Ekzemen. Ekzeme sind gerötete, stark juckende Hautstellen, die insbesondere bei Neuerkrankung nässen, später oft schuppen.
Diese Ekzeme können an unterschiedlichsten Hautstellen auftreten. Bei Kindern ist häufig das Gesicht, der behaarte Kopf oder die Streckseite der Gelenke betroffen. Typische betroffene Stellen bei erwachsenen Patienten sind die Beugeseiten der Gelenke, sowie der Hals- und Kopfbereich.2
Aufgrund des Juckreizes kratzen sich viele Patienten auf. Durch die leichten Verletzungen in der Haut können Bakterien und Viren leichter in den Körper eindringen und es kommt vermehrt zu Entzündungen und Infektionen.2
Obwohl die meisten Betroffenen an einer schwachen Form der Neurodermitis leiden, kann der Juckreiz in Kombination mit seinen Folgen (z.B. Schlafstörungen) die Lebensqualität der Patienten stark beeinträchtigen. Ein schwerer Verlauf der Erkrankung geht meist mit massiven Beschwerden und Beeinträchtigungen im Leben des Patienten einher.2
Auslöser eines Schubes
Schübe werden meist durch bestimmte Reize ausgelöst, die sich von Patient zu Patient unterscheiden können. Die häufigsten dieser sogenannten Triggerfaktoren sind:
- Faktoren, die die Haut austrockenen (z.B. häufiges Waschen)
- Allergene wie Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilbenkot oder auch bestimmte Lebensmittel
- irritierende Stoffe auf der Haut wie Wollkleidung, aber auch Reinigungsmittel, Duftstoffe, Kosmetika oder Seife
- Klimafaktoren wie Hitze, Kälte oder trockene Heizungsluft
- Infekte, Impfungen
- hormonelle Schwankungen wie z.B. im Menstruationszyklus
- psychische Belastungen und Stress
Obwohl die Auslöser sehr verschieden sein können, kann die Vermeidung dieser Faktoren oder das Treffen von Gegenmaßnahmen oftmals zu einer Linderung der Krankheit führen bzw. die Schwere mildern.3
Letzte Aktualisierung: 20.07.2020